„Vital Signs“ ist ein Blatt kritischer Krankenhausbeschäftigter in UK. Sie machen sich tiefschürfende Gedanken und bitten um Feedback.
Das Krankenhaus kann manchmal überfordern. Es ist wie ein riesiges Wartezimmer der sozialen Krise. (…)
Manchmal betrete ich das Krankenhaus, vor allem vor der Nachtschicht, und es fühlt sich an wie eine Kathedrale oder ein Tempel. Es gibt keinen anderen Ort in der Gesellschaft, keine Kirche oder andere religiöse Stätte, an dem existenzielle Sorgen und Gefühle von Verwundbarkeit so präsent sind. Hunderte und Aberhunderte von Patienten, die Angst um ihr Leben haben, die sich vor dem Tod fürchten, die Erleichterung spüren, die sich verletzlich und einsam fühlen. Es gibt so viel existentielle Energie und Offenheit, aber die Krankenhausatmosphäre reagiert darauf mit einer oft sterilen, professionellen Formalität.
Natürlich sind wir als Pflegeassistenten (Health Care Assistants) freundlich zu unseren Patienten, die wir betreuen. Aber meistens ist es nur eine oberflächliche Freundlichkeit. Jeder hat Angst, sich einzumischen.