Einigung in der Tarifauseinandersetzung bei der Service Stern Nord GmbH

Pressemitteilung 

Einigung erzielt!

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Service Stern Nord GmbH (SSN) am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein sind für die Aufrechterhaltung des Betriebes unerlässlich. Sie sind es wert, vernünftig bezahlt zu werden. Dafür haben sie gekämpft. Alle Beschäftigten der SSN werden von diesem erfolgreichen Kampf profitieren. Diese Tarifrunde war ein weiterer Schritt in die richtige Richtung und zusammen werden wir die nächsten Schritte vorbereiten.

Nachdem unsere Mitglieder sich mit überwältigender Mehrheit für die Annahme des letzten Angebots der Arbeitgeberseite ausgesprochen hatten, prüfte die Tarifkommission noch einmal den genauen Wortlaut und die Zahlen des Tarifwerkes, um Auslegungsstreitigkeiten für die Zukunft zu verhindern. Am 7. Juni 2021 wurde der neue Tarifvertrag zwischen der SSN und unserer Gewerkschaft unterzeichnet. Dieser tritt rückwirkend zum 1. April 2021 in Kraft.

Nach zahlreichen Verhandlungsrunden sind Anfang des Jahres 2021 die Tarifverhandlungen in der SSN ins Stocken geraten. Der Tarifkommission mit ihren ca. 50 Mitgliedern blieben keine Alternativen, als mit Arbeitskampfmaßnahmen auf den Arbeitgeber einzuwirken.
Den Auftakt machten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SSN gemeinsam am 1. März 2021. Sie führten gleichzeitig in allen Bereichen einen zweistündigen Warnstreik durch. Im Anschluss folgten über die ganze Woche verteilt bis einschließlich 5. März 2021 bereichsweise für jeweils 2 Stunden weitere zahlreiche Arbeitsniederlegungen. Dies beeindruckte den Arbeitgeber nur scheinbar. Er unterbreitete daraufhin zwar ein neues aber kaum verbessertes Angebot. Es mussten weitere Arbeitskampfmaßnahmen ergriffen werden.


Am 31. März 2021 legten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der SSN wiederum in allen Bereichen für 24 Stunden die Arbeit nieder und ab 21. April 2021 nochmals für 48 Stunden. Über 800 Mitglieder beteiligten sich jeweils an diesen Warnstreiks.
Zunächst sah es so aus, als würden die Streiks nicht die erwünschte Wirkung zeigen. Die Tarifkommission beantragte daraufhin die Einleitung einer Urabstimmung beim Gewerkschaftsvorstand. Dieser befürwortete einer möglichen Ausweitung der Maßnahmen auf unbefristete Streiks und bereitete die beantragte Urabstimmung vor.
Doch dann nahmen die Ereignisse einen unerwarteten Verlauf. Noch bevor die Urabstimmung durchgeführt wurde, legte der Arbeitgeber ein neues und deutlich verbessertes Angebot vor. Die Tarifkommission setzte sich unmittelbar damit auseinander und prüfte die Zahlen. Eine große Mehrheit sprach sich dafür aus, dieses Angebot anzunehmen.

Die anschließend durchgeführte basisdemokratische Befragung unserer Mitglieder hatte zum Ergebnis, dass 93 Prozent der Abstimmenden sich für die Annahme des Angebotes aussprachen. Unser Vorstandsvorsitzender Steffen Beckmann meint zu dem Ergebnis: „Auch wenn das Ziel – die Zwei Klassengesellschaft am UKSH zu beseitigen – in letzter Konsequenz nicht vollständig erreicht wurde, ist die Einführung von Erfahrungsstufen für die Beschäftigten der SSN ein Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Dieses System soll künftig die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wertschätzen, die sich über einen langen Zeitraum an das Unternehmen binden und mit ihren Erfahrungen eine qualifizierte und hervorragende Arbeit zum Wohle der Patienten leisten. Abgerundet wird das Ergebnis durch die hohen Lohnsteigerungen. Am klaren Votum unserer Mitglieder gibt es nichts zu deuteln. Wir respektierten es, ohne zu zögern.“
Weiterhin führte er aus: „Die meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der SSN sind in den Entgeltgruppen E3 und E4 eingruppiert. Für diese Bereiche wurde über die Laufzeit von 3 Jahren eine Lohnsteigerung von mindestens 14% Prozent verhandelt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die schon länger im Unternehmen tätig sind, werden am Ende des Geltungszeitraumes des Tarifvertrages sogar auf bis zu 29,6 Prozent mehr Einkommen blicken können. Mit der Erhöhung des Grundlohnes steigen zudem auch die Zeitzuschläge wie z.B. der Zuschlag für Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit sowie das gewerkschaftliche Urlaubsgeld.“
Das Ergebnis betrachtete er auch aus einem anderen Blickwinkel: „Die Zahlen können sich sehen lassen und sollten dem Unternehmen künftig dabei nützlich sein, wenn es als guter Arbeitgeber motiviertes und qualifiziertes Personal auf dem Arbeitsmarkt finden möchte. Freie Stellen könnten dann schneller besetzt werden.“
Sein Fazit lautet:
„Wir freuen uns über das Ergebnis der Tarifverhandlungen. Der Zusammenhalt und die Solidarität der Belegschaft während der Streikmaßnahmen haben uns echt beeindruckt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nahmen ihre Rechte in Anspruch und ließen sich auch von den Drohungen einiger Führungskräfte nicht beirren.“
Wir nutzen die Gelegenheit und möchten uns an dieser Stelle nochmals bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihren Zusammenhalt und ihre Solidarität bedanken.
Unser besonderer Dank gilt zudem den Mitgliedern in der Tarif- und Verhandlungskommission sowie der Pflege aber auch den Ärztinnen und Ärzten am UKSH, die Verständnis für den Arbeitskampf zeigten und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SSN dabei sogar unterstützten.

Verantwortlich i.S.d.P. und Kontakt:
Steffen Beckmann steffen.beckmann@gds-kiel.de
Vorstandsvorsitzender www.gds-kiel.de
7. Juni 2021

Ein Gedanke zu „Einigung in der Tarifauseinandersetzung bei der Service Stern Nord GmbH“

  1. Bericht zum Abschluß vom NDR:

    UKSH: Tarifeinigung – Servicekräfte bekommen mehr Geld
    Stand: 08.06.2021 14:34 Uhr

    Im Tarifstreit der Servicekräfte am Uniklinikum Schleswig-Holstein gibt es eine Einigung: Beschäftigte der Bereiche Hauswirtschaft, Verpflegung und Logistik bekommen laut UKSH rückwirkend zum 1. April bis zum 31. März 2024 durchschnittlich 17,6 Prozent mehr Gehalt.

    Die UKSH-Tochtergesellschaft Service Stern Nord GmbH bezeichnete die Einigung im lange Zeit festgefahrenen Tarifstreit als erfreulich. Auch die Gewerkschaft der Servicekräfte ist nach eigenen Angaben mit dem neuen Tarifvertrag zufrieden. Die höheren Löhne würden auch dem UKSH helfen, künftig schneller qualifiziertes und motiviertes Servicepersonal auf dem Arbeitsmarkt zu finden.

    Elf Tarifrunden vonnöten

    Elf Runden hatten die Tarifparteien zuvor um eine Einigung gerungen. Im April hatte die Gewerkschaft zu einem Streik aufgerufen, 800 Mitarbeiter beteiligten sich. Zwischenzeitlich hatte sich laut UKSH auch die Patientenbeauftragte der Bundesregierung in den Konflikt eingeschaltet und zwischen den Parteien moderiert. Nach Angaben des UKSH arbeiten rund 2.000 Servicekräfte bei der Service-GmbH.

    UKSH: 800 Servicemitarbeiter beteiligten sich an Streik

    48 Stunden lang hatten die Beschäftigten in Kiel und Lübeck die Arbeit niedergelegt. Ihre Gewerkschaft fordert mehr Lohn.

    https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/UKSH-Tarifeinigung-Servicekraefte-bekommen-mehr-Geld,uksh616.html

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert