Gewerkschaft GDS fordert mehr Geld für Service am UKSH

Lübeck: Die SPD-Landtagsfraktion hat beantragt, die Service Stern Nord GmbH in den TV-L überzuleiten. Ver.di unterstützt den Antrag (wir berichteten). Die für die Service-Gesellschaft des UKSH zuständige Gewerkschaft GDS erwartet dabei auch Probleme.

Wir veröffentlichen die Mitteilung im Wortlaut:

(“)Wir, die in der Service Stern Nord GmbH tarifschließende Gewerkschaft GDS, begrüßen den Antrag der SPD-Landtagsfraktion ebenfalls. Die Formulierung in diesem Antrag ist eine logische Konsequenz aus der Opposition heraus. Unsere derzeitige Landesregierung hat in ihrem Koalitionsvertrag den Willen, die Mitarbeiter der Service Stern Nord GmbH in den TVL zu überführen, festgelegt und es ist bis heute nicht zu erkennen, ob an diesem Thema gearbeitet wurde. Wir können bestätigen, dass es mit uns bis heute keine zielgerichteten Gespräche gegeben hat, um das im Koalitionsvertrag festgelegte Ziel zu erreichen.

Jedoch muss man wissen, dass eine Überführung in den TVL nicht einfach ist. Hierzu muss der Arbeitgeber sich dem Arbeitgeberverband anschließen. Nach Satzung des Arbeitgeberverbandes können dieses jedoch nur Unternehmen des öffentlichen Rechts. Ob die Landesregierung hierzu aktiv geworden ist, ist nicht bekannt. Des Weiteren halten wir es für falsch, den Arbeitnehmern einen Tarifvertrag überzustülpen, welcher zum einen von diesen gar nicht gewollt ist und zum anderen aufgrund Tarifrechts nicht anordbar ist. Der TVL ist nicht zeitgemäß und würde für die Mitarbeiter eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen bedeuten.

Viele unserer Berufsgruppen kennt der TV-L nicht (mehr). Um ein, zwei Beispiele bei den Arbeitsbedingungen zu nennen: Durch den heutigen Tarifvertrag haben die Mitarbeiter eine Freizeitgarantie an Wochenenden. Der Mitarbeiter selber kann entscheiden, ob er an mehr als 24 Wochenenden eingesetzt werden kann und bekommt dann auch noch zusätzlich Zuschläge. Auch der Freizeitausgleich und die Zuschläge für das Arbeiten an Feiertagen sind deutlich besser geregelt als im TVL.

Was kann und muss tatsächlich getan werden?

In den letzten Tarifverhandlungen ist es uns gelungen, die ersten Berufsgruppen über das Lohnniveau des TVL zu heben. Die Berufsgruppen mit den meisten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern haben zwar eine gute Gehaltssteigerung bekommen, jedoch wurde diese durch die Inflation vollständig aufgefressen und diese Berufsgruppen sind von einer Vergütung auf dem Lohnniveau der öffentlich-rechtlichen Unternehmen noch weit entfernt. Hier entsteht die Zweiklassengesellschaft.

Nun liegt es in der Hand der Landesregierung der Service Stern Nord GmbH ausreichend Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen, so dass der Arbeitgeber bei den, am 8. Februar begonnenen, Tarifverhandlungen mit uns die Gehälter und weitere Arbeitsbedingungen, entsprechend dem Lohnniveau der öffentlich-rechtlichen Unternehmen, anheben kann.

Der Arbeitgeber hat erstmals in der Tarifgeschichte der Service Stern Nord GmbH schon zur ersten Verhandlungsrunde ein Startangebot mitgebracht. Es zeigt deutlich, dass er selber Interesse daran hat, die Vergütung zu verbessern. Jedoch ist es offensichtlich, dass die ihm zur Verfügung stehenden Mitteln nicht ausreichend sind, um das Ziel zu erreichen und damit die Zweiklassengesellschaft zu beenden. Es ist notwendig, dass sich etwas in der Vergütung ändert. Der Arbeitgeber selber hat auf Betriebsversammlungen den Mitarbeitern mitgeteilt, dass es derzeit 120 offene Stellen gibt. Wir hören immer wieder von unseren Mitgliedern, das Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, da sie in der freien Marktwirtschaft mehr verdienen können. (Ist die Reinigung, die Logistik, die Verpflegung, der Service und die Medizinprodukteaufbereitung in einem Krankenhaus nicht mit am Wichtigsten?)

Wir fordern die Landesregierung auf zu handeln und damit ihren Willen, etwas für die Service Stern Nord Mitarbeiter zu unternehmen, zu erfüllen. Es darf nicht mehr am Personal gespart werden.

Am 19. Februar geht es in die zweite Verhandlungsrunde mit dem Arbeitgeber und es sind auch noch weitere geplant. Ende März läuft die Friedenspflicht ab und wir hoffen, dass sich bis dahin etwas bewegt hat.(“)

HL-Live 10.2.2024

 

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