Die bundesweite Streikbewegung des Klinikpersonals sollte nicht unbeachtet bleiben.
Wir haben eine Presseschau zum Geschehen zusammengestellt:
Nächster Streik: Am 25. Januar werden im gesamten Tübinger Uni-Klinikum nur Notfälle versorgt
Die Notversorgung ist auf jeden Fall sichergestellt“: Das verspricht Benjamin Stein, Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft Verdi. Doch ansonsten rät er allen Patienten, das Universitätsklinikum am Donnerstag, 25. Januar, nach Möglichkeit zu meiden.
Protest am Klinikum für bessere Bedingungen
Zwickau. Die Mitarbeiter des Zwickauer Heinrich-Braun-Klinikums (HBK) fordern bessere Arbeitsbedingungen. Bei einer für heute zwischen 12 und 15.30 Uhr angesetzten Kundgebung wollen die Beschäftigten verlangen, mehr Personal im nichtärztlichen Bereich einzustellen sowie offene Planstellen zu besetzen.
Das kommunale Klinikum gilt nach VW als der zweitgrößte Arbeitgeber in der Region. Laut Verdi sind von 2100 Mitarbeitern insgesamt 280 gewerkschaftlich organisiert.
Dann streikt doch endlich
Warum sind viele Krankenschwestern und Pfleger so frustriert? Es liegt am Geld, am Personal selbst – und daran, dass niemand festlegt, wie gute Pflege aussehen soll.Wenn Kliniken Autofabriken wären, dann könnten Pflegekräfte wie Metaller auftreten. Doch Patienten sind Menschen, Krankenschwestern und Pfleger sind es auch. Von letzteren möchte niemand im Angesicht von Kranken und Leidenden streiken. Jedenfalls nicht mit der Konsequenz, die nötig wäre, um angemessene Arbeitsbedingungen durchzusetzen.
Stattdessen herrscht permanent Notstand. Patienten liegen sich wund, werden nicht gefüttert, bekommen ihre Medikamente zu spät oder die falschen.
Es ist ein ganz bestimmter Typ Mensch, der in die Krankenhauspflege geht. Menschen, die sich nicht wehren, wenn sie das Gegenteil von dem bekommen, was sie sich gewünscht haben.
Deshalb müssen sich Krankenschwestern und Pfleger auch selbst eine größere Autorität erkämpfen. Es hilft nichts, auf den guten Willen der Sozialpartner zu hoffen.
Also müssen sie selbst laut werden und für ihre Rechte und Wünsche eintreten. Das heißt auch: Streiken. Wenn nötig wochenlang, wie die Metaller. Die Patienten werden es ihnen danken. Denn schlechte Pflege hat noch keinem Kranken geholfen, gesund zu werden.
Der Streik an der Reha-Klinik geht weiter
Heute Demo – nächste Woche Streik. Es geht immer noch Alle an!
Die so genannte Arbeitgeberseite habe sich zwar angenähert, bei zentralen Forderungen der KrankenhausarbeiterInnen seien aber nach wie vor keine aktzeptablen Angebote vorgelegt worden, so Ingo Busch, Gewerkschaftssekretär bei Verdi. Aus diesem Grund wird Heute und Morgen (15.03.18) an der Uniklinik Ulm gestreikt, und nächste Woche in Freiburg.
Beschäftigte der Klinik streiken
Für Montag, 19. März, hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des Zollernalb-Klinikums an den Standorten Albstadt und Balingen zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Streikwelle soll Dresden treffen
Das städtische Klinikum ist zwar von dem Ausstand betroffen, allerdings gebe es eine Notdienstvereinbarung, wonach etwa die Intensivstationen sowie der OP-Bereich nicht bestreikt werden, so eine Sprecherin. Auf den restlichen Stationen sei eine Wochenend-Besetzung gewährleistet, sodass für Patienten keine Gefahr bestehe. Neben den Pflegern sind auch die Verwaltungsmitarbeiter zum Streik aufgerufen worden.
Azubis streiken am Klinikum Aschaffenburg
Weil der Personalengpass riesig ist, werden erst einmal nur die Azubis zum Warnstreik aufgerufen.
Streik legt Station des Klinikums lahm
Erstmals ist im Tuttlinger Krankenhaus im Rahmen eines Warnstreiks eine ganze Station bestreikt worden: 24 Stunden lang, bis Dienstagabend, 21.15 Uhr, musste die Station 32, eine operative Abteilung mit 30 Betten, geräumt werden. „Das ist schon eine neue Qualität an Maßnahmen“
Streiken wieder in Mode
Nicht nur Müllfahrer und Bademeister sind sauer, jetzt wird auch beim Klinik-Subunternehmen Vivantes Service gestreikt.
Seit Mittwoch sind auch die MitarbeiterInnen der Vivantes Service GmbH (VSG) im Ausstand. Jeden Tag wird eine andere Klinik bestreikt, an diesem Samstag ist Neukölln dran, am Sonntag Friedrichshain, Montag geht’s nach Schöneberg. Jeweils 50 bis 70 KollegInnen beteiligten sich an den ersten beiden Streiktagen. „Das tut denen schon weh“, glaubt ein VSGler. Wenn etwa sterilisierte Geräte fehlten, müssten die OP-Pläne geändert werden. Alle dürfen ohnehin nicht gleichzeitig streiken: Wie immer bei Krankenhausstreiks gibt es Notfallpläne, damit dringende Operationen stattfinden können.
In die 100-prozentige Tochter von Vivantes sind nichtmedizinische Aufgaben wie Patiententransporte, Sterilisation und Inhouse-Logistik ausgegliedert. Die Firma entstand zu Zeiten der Sparpolitik unter Rot-Rot in den Nullerjahren. Landesunternehmen wie die Charité oder der 2001 gegründete Vivantes-Konzern gründeten Tochtergesellschaften, um Personalkosten zu sparen – denn für deren MitarbeiterInnen galt fortan der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) nicht mehr.
Für die rund 300 VGS-Mitarbeiter bedeutet das: Sie machen zwar die gleiche Arbeit wie ihre 600 KollegInnen, die direkt bei Vivantes angestellt sind und der VGS als sogenannte Gestellte überlassen werden – aber zu deutlich schlechteren Bedingungen.
Heute Morgen in Lauchhammer
Klinik-Mitarbeiter streiken für mehr Geld
Den Aufstand proben
Die Zustände in den Kliniken der Bundesrepublik sind katastrophal. Doch es gibt Bewegung von unten. Die Bündnisse im Kampf für mehr Personal im Krankenhaus haben sich vernetzt
In den vergangenen Monaten haben sich die Bündnisse für mehr Personal in der Pflege bundesweit vernetzt. Seit dem 1. Mai erscheint unter dem Namen Herzschlag eine Krankenhauszeitung von Kollegen für Kollegen. Ins Leben gerufen wurde sie von Aktiven der Pflegebündnisse in Berlin, Bremen, Dresden und Hamburg. Die Redakteure der Zeitung haben ein Positionspapier verfasst, das wir an dieser Stelle exklusiv veröffentlichen.
Keine Nacht allein!
Nichts Gutes kommt von oben
Wir haben die Macht
„Wir wollen da streiken, wo es der Uni-Klinik weh tut“
Erneut Streikaktionen an Unikliniken in Essen und Düsseldorf
Der Streik der Mitarbeiter der Unikliniken Essen und Düsseldorf führt zu spürbaren Einschränkungen im Klinikbetrieb. Diese Woche geht es weiter.
Weniger Operationen, weniger Personal: Auf Patienten an den Unikliniken in Düsseldorf und Essen kommen deutliche Einschränkungen zu, weil Mitarbeiter der Krankenhäuser ihren Streik ausweiten wollen. In Düsseldorf hat die Gewerkschaft Verdi für Dienstag den Beginn eines unbefristeten Streiks für eine bessere Personalausstattung angekündigt.
Trotz Streik: „Kein Bedarf an Gesprächen mit der Gewerkschaft“
Seit knapp zwei Wochen befinden sich Mitarbeiter der Celenus-Klinik an der Salza inzwischen im unbefristeten Streik. In dem Arbeitskampf um einen Entgelt-Tarifvertrag, der schon seit Monaten andauert, sind die Fronten inzwischen völlig verhärtet.
Die Geschäftsführung der Klinik verweigert jedes Gespräch mit der Gewerkschaft.
Verhandlungsgrundlage: Streik
Die Gespräche um Entlastung des Personals vorerst gescheitert. Der Streik an den Unikliniken in Düsseldorf und Essen geht weiter
Einer der weiteren großen Streitpunkte bleibt nach wie vor die Frage des Konsequenzenmanagements. Das bedeutet, was passiert, wenn die Personaluntergrenze auf einer Station nicht eingehalten werden kann. Für die Streikenden steht fest, dann müssten Betten oder gar Stationen geschlossen bzw. die Zahl der nicht notwendigen Operationen »heruntergefahren« werden, so der Gewerkschafter. Diese Konsequenzen müssen ohne Verzögerung umgesetzt werden, um eine Entlastung für die Beschäftigten zu gewährleisten.
Nun droht auch an der Uniklinik Essen ein unbefristeter Streik
Die Streiks an den Universitätskliniken in Düsseldorf und Essen sind heute fortgesetzt worden. Ein Ende ist bislang nicht abzusehen. Nach der Universitätsklinik in Düsseldorf droht nun auch dem Essener Klinikum ein unbefristeter Streik. Über diesen sollen die Beschäftigten laut Gewerkschaft Verdi im Laufe der Woche in einer Urabstimmung entscheiden. Als Folge werden die Kliniken erneut weniger Patienten aufnehmen. Heute fielen zudem mehr als die Hälfte der geplanten Operationen aus.
Streik lähmt Uniklinik Essen: Schon 1800 OPs abgesagt
Am Universitätsklinikum Essen, das für das Ruhrgebiet von zentraler Bedeutung ist, müssen sich Patienten auf zunehmend lange Wartezeiten für Operationen und häufige Absagen von Behandlungen einstellen. Nach der Uniklinik Düsseldorf steht auch dem Essener Klinikum ein unbefristeter Streik ins Haus, mit dem Pflegekräfte für mehr Personal eintreten wollen.
Sie wollen mehr Gehalt: An diesem Krankenhaus wird gestreikt
Beschäftigte der Werdauer Pleißentalklinik legen Arbeit nieder
Werdau – Patienten und Besucher der Werdauer Pleißentalklinik müssen sich auf den zweiten Streiktag in Folge einrichten.
Pflegekräftemangel
Ein Tröpfchen der richtigen Medizin
NRW will sich stärker in der Ausbildung von Altenpflegern engagieren. Die Schulen sollen 380 statt 280 Euro pro Schüler und Monat bekommen.
380€? Auch das ist ein Witz!
Streik in Helios-Kliniken angekündigt
Die Gewerkschaft Verdi fordert für die Angestellten der Helios-Kliniken mehr Geld und eine Ost-West-Angleichung bei der Arbeitszeit. Der Konzern reagierte mit Unverständnis. Die Gewerkschaft Verdi hat für Dienstag zu einem Warnstreik in norddeutschen Helios-Kliniken aufgerufen. Rund 2500 Mitarbeiter in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern seien zum Protest angehalten, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Mehrere Kliniken seien von der Früh- bis zur Spätschicht von dem Warnstreik betroffen – darunter die Helios Ostseeklinik Damp, das Helios Hanseklinikum Stralsund, die Helios Reha-Klinik Ahrenshoop und die Endo-Klinik Hamburg. Helios kritisierte die angekündigten Warnstreiks scharf.
Wochenlanger StreikWeiter kein Durchbruch im Tarifstreit der Unikliniken
Im seit Wochen andauernden Streit um eine Entlastung des Pflegepersonals an den Unikliniken Düsseldorf und Essen gibt es weiter keinen Durchbruch. Nach Arbeitgeberangaben boten beide Kliniken in den Gesprächen die Schaffung von zusätzlichen Pflegestellen an.
Auch in Essen wird gestreikt
In Essen wird seit vielen Wochen gestreikt, seit Anfang voriger Woche nach einer Urabstimmung. An den Düsseldorfer Unikliniken läuft der Streik bereits seit sieben Wochen. Dort können aktuell nur etwas mehr als 700 Patienten stationär versorgt werden, an normalen Tagen sind es bis zu 1100.
46 Direktoren und Institutsleiter aus Düsseldorf haben in einem dramatischen Appell davor gewarnt, dass wichtige Operationen nicht mehr schnell und zeitkritische Krebstherapien nur verzögert stattfinden könnten. Sie baten die Landesregierung um Mithilfe.
Streikbehinderung und Repression gegen Streikende:
Schleswig-Holstein
Gericht stoppt Warnstreiks an drei Helios-Kliniken
Kurzfristig angesetzte Warnstreiks an drei Helios-Kliniken in Schleswig-Holstein sind nach einer Gerichtsentscheidung vorzeitig beendet worden. Ein Berliner Arbeitsgericht untersagte am Mittwoch nach Helios-Angaben den laufenden Warnstreik an der Ostseeklinik Damp.
Klinik-Streik in Bad Langensalza wird fortgesetzt
Verdi beklagt zudem, dass die Geschäftsführung Druck ausübe, „wie wir es noch nie erlebt haben“: Fristlose Kündigung zweier streikender Frauen, über die am 19. Juni das Gericht entscheidet; wochenlang angeordnete „unbezahlte Pausen“ für fünf weitere, was einer Aussperrung gleichkäme, gegen die man ebenfalls klage. Und nun drohe die Klinik gar mit der Ausgründung der Physiotherapie aus dem Betrieb. Dabei streikten auch Beschäftigte aus etlichen anderen Abteilungen.
Solidarität!
Solidarität mit dem Streik bei der VSG
Am Donnerstag werden die Streikenden gemeinsam mit den TV Stud Streikenden an einer Demonstration am Leopoldplatz teilnehmen.
Demo: Solidarität mit den Streikenden des Uniklinikums
Das Essener Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus organisiert am Donnerstag den 09.08, um 16 Uhr eine Kundgebung und ab 17 Uhr eine Demonstration durch Holsterhausen. Alle Bürgerinnen und Bürger sind vom Bündnis herzlich eingeladen an der Demonstration teilzunehmen: „seid bunt, laut und kreativ – gegen den Pflegenotstand“
Bayern gegen Notstand
Volksbegehren für mehr Pflegekräfte in Kliniken des »Freistaats« angelaufen. Initiatoren kritisieren Ökonomisierung des Gesundheitssystems
Ähnliche Initiativen gibt es bereits in Berlin und Hamburg. Mit 47.500 bzw. 27.623 Unterschriften haben die Volksbegehren in beiden Stadtstaaten die erste Hürde locker genommen. Jagel ist zuversichtlich, dass auch die in Bayern nötigen 25.000 Unterschriften rasch zusammenkommen.
Hunderte Menschen protestieren für mehr Personal im Krankenhaus
Am vergangenen Donnerstag fand am Rande des unbefristeten Streiks am Universitätsklinikum eine Solidaritätsdemonstration durch Hosterhausen und Rüttenscheid statt. Dem Demoaufruf des neu gegründeten Essener Bündnisses für mehr Personal im Krankenhaus folgten rund 500 Personen.
Uni-Klinik Düsseldorf
Patienten solidarisieren sich mit streikendem Pflegepersonal
119 Patienten der Uni-Klinik Düsseldorf bekennen sich zu den Forderungen der streikenden Pfleger. Sie erfahren die Missstände am eigenen Leib.
„Wir sind empört über die skandalöse Überlastung und Überforderung des Personals, über extrem mangelnde Entlohnung, über unhaltbare Arbeitsbedingungen“, schreibt der Düsseldorfer.
„Wir“ – damit seien die 118 anderen Patienten gemeint, die den Brief an die Uniklinik unterstützen. „Ich habe selbst miterlebt, was es heißt, wenn das Personal keine Zeit mehr für die Patienten findet“, sagt Köhler-Schnura. 2017 habe er wegen eines schweren Unfalls acht Monate im Krankenhaus verbracht, davon zwei Monate im UKD. „Teilweise hatten die Pfleger dort keine Zeit, die Verbände zu wechseln, wenn geklingelt wurde kam, niemand vorbei, auch das Bettzeug wurde kaum gewechselt. Patienten, die nicht selbstständig essen konnten, wurden nicht gefüttert, das Essen stand einfach den ganzen Tag lang herum“, so der ehemalige Patient.
Uniklinik Düsseldorf: Patienten solidarisieren sich mit streikendem Klinikpersonal
Dabei wird auch das neue Gesicht der Arbeiterbewegung in Zeiten nach dem Ende der großen Fabriken deutlich: Es ist nicht mehr weiß und männlich.
Jetzt bekommen die Streikenden auch Unterstützung von den Patienten. Auf Initiative des Geschäftsführers der Stiftung ethecon Axel Köhler-Schnura verfassten 135 ehemalige und aktuelle Klinikpatienten einen Solidaritätsaufruf mit den Streikenden.
Aus Personalnot vor das Bett gepinkelt
Neben dem Offenen Brief unterstützt die Patienteninitiative die Streikenden auch finanziell und beteiligt sich an den Kundgebungen. Die Initiative ist eine wichtige Solidaritätsaktion, weil so verhindert wird, dass es der Klinikleitung gelingt, Patienten und Personal zu spalten. Es gab bereits in den letzten Jahren Solidaritätsaktionen von außerbetrieblichen Linken mit den Streikenden an der Berliner Charité.
Hier wird auch deutlich, dass die Arbeitskämpfe in den Kliniken in den nächsten Jahren eine wichtige Rolle bei den bundesweiten Arbeitskämpfen spielen werden.
Das neue Gesicht der Arbeiterbewegung
Im Bereich der Pflege gibt es besonders viele weibliche Arbeitskräfte, die lange Zeit auch von großen Teilen der traditionellen Arbeiterbewegung nicht so richtig als gleichwertig anerkannt wurden.
Das beginnt sich zu ändern. Schon vor einigen Jahren hat die Bewegung Carerevolution auf die zunehmende Bedeutung der Pflege- und Sorgeberufe gelegt. Die Ausstände in den Kliniken sind ein Teil dieser Carerevolution und die Solidaritätsaktionen können durchaus der Vorschein sein für eine neue Solidarität in Lohnarbeitsverhältnissen.
Denn klar ist: Arbeitskämpfe in Kliniken, Kitas etc. können nicht gegen, sondern nur mit den Patienten bzw. Eltern und Kinder gewonnen werden. In einem Stahlwerk konnten die Streikenden noch singen. Alle Räder stehen still, wenn mein starker Arm es will. Für die Streiks der neuen Arbeiterbewegung ist die Solidarität mit der Bevölkerung und vor allem der Nutzerinnen und Nutzer ihrer Dienstleistungen die größte Stärke. (Peter Nowak)
Künstlerinnen und Künstler solidarisch mit den Streikenden – nach Gerburg Jahnke besucht am Freitag Frank Goosen die Streikenden an der Uniklinik Essen
Der Streik für mehr Personal an der Uniklinik Essen bekommt Unterstützung aus dem Kulturbereich. Während die Arbeitgeberseite offenbar darauf setzt, die Streiks auszusitzen, wächst die Solidarität.
Nach Gerburg Jahnkes Besuch am Mittwoch (15.8.) ist am Freitag (17.8.) um 10.30 Uhr Frank Goosen zu Besuch bei den Streikenden. Weitere Kulturschaffende aus dem Ruhrgebiet sind angefragt.
Gerburg Jahnke stellte bei ihrem Besuch ihre persönlichen Erfahrungen dar: „Ich bin hier selbst vor ein paar Jahren ordentlich zusammengeflickt worden und weiß, wie wichtig es ist, wenn man gut von Euch versorgt werden kann! Da will man Menschen um sich haben, die ihre Arbeit in Ruhe und gut machen können und nicht durch die Gegend hetzen müssen.“
Auf ihrer Facebookseite schreibt sie:
„Heute war ich im Streikzelt vor dem Uniklinikum Essen! Gestreikt wird in Essen und Düsseldorf für mehr Personal, für mehr Qualifikation. Also genau das, was wir uns alle wünschen, wenn wir krank oder alt oder beides werden…. Natürlich gibt es eine Notversorgung parallel zum Streik. (….) Wofür da gestreikt wird, ist gut für uns alle. Also, wenn ihr Zeit habt, geht vorbei am UKE. Mut machen, Solidarität zeigen oder einfach nur hingehen. Weintrauben schenken geht übrigens auch…. Ich wünsche allen Streikenden Durchhaltevermögen und Erfolg!“Weintrauben hatte kurze Zeit vorher ein älteres Ehepaar aus eigenem Anbau bei den Streikenden vorbeigebracht.
Beide seien noch vor kurzem im Krankenhaus gewesen. Sie betonten, dass sie gerade deshalb volles Verständnis für die Forderungen und den Streik der Belegschaft haben.
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Mustervorlagen für Solidaritätserklärungen und Briefe an Vorstände der Unikliniken Essen und Düsseldorf von ver.di-Bundesverwaltung, FB 3, Bereich Tarifpolitik
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Solidarität im Kampf für mehr Personal und Entlastung Zeig deine Solidarität. Persönlich, mit deinem Team, deiner Interessenvertretung oder deinem ver.di-Gremium. Hier ein Muster für eine Soli-Adresse als rtf-Datei. Über persönliche Ergänzungen freuen sich die streikenden Kolleginnen und Kollegen. Die Solidaritätserklärungen bitte senden an schwabedissen@verdi.de
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Verhandlungen mit ver.di zur Entlastung – jetzt! Auch die Arbeitgeber sollen Post von euch bekommen, eine E-Mail oder einen Brief, in dem wir sie auffordern, Verhandlungen mit ver.di über Entlastung zu führen. Eine Vorlage dazu als rtf-Datei
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Dienstag, 21.08. in Essen: Solidaritätsdemonstration mit und für die Streikenden an den Unikliniken Essen und Düsseldorf / Donnerstag, 23.8. in Düsseldorf: Abensolidaritätsdemo für und mit den Streikenden von UKD und UKE
REPRESSION
Celenus verweigert Tarifvertrag und sperrt Beschäftigte aus
10.12.2018
Vor dem „Reha-Wirtschaftstag“ in Berlin demonstrieren am morgigen Dienstag (11. Dezember) streikende Beschäftigte der Reha-Klinik Bad Langensalza (Thüringen). Sie protestieren gegen die Verweigerung eines Tarifvertrages und das rabiate Vorgehen des privaten Betreibers Celenus im laufenden Arbeitskampf. Die Vorstandsvorsitzende von Celenus, Susanne Leciejewski, wird am Dienstagnachmittag als Referentin auf dem Reha-Kongress auftreten.
Seit nunmehr 21 Wochen streiken die Beschäftigten der Thüringer Klinik für einen Entgelt-Tarifvertrag. Derzeit erhalten Fachkräfte bis zu 42 Prozent weniger Geld als beispielsweise die Beschäftigten in Kliniken der Deutschen Rentenversicherung. Statt mit ver.di in Tarifverhandlungen nach einem fairen Kompromiss zu suchen, geht Celenus mit aller Härte gegen die Streikenden vor: Aussperrungen, Freistellungen, Kündigungen. Die fristlose Kündigung von zwei Gewerkschafterin-nen hat das örtliche Arbeitsgericht inzwischen für unwirksam erklärt.
„Die Beschäftigten im Gesundheitswesen haben gute Arbeitsbedingungen und eine anständige Bezahlung verdient, doch bei Celenus in Bad Langensalza wer-den sie drangsaliert, ausgesperrt und entlassen, weil sie sich für einen Tarifvertrag stark machen“, kritisiert ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. „Celenus erweist der gesamten Branche mit diesem unsäglichen Angriff auf Arbeitnehmerrechte einen Bärendienst, deshalb ist der Reha-Wirtschaftstag ein geeigneter Ort für den Protest.“
Auch das zur französischen Orpea-Gruppe gehörende Unternehmen Celenus müsse sich an Recht und Gesetz halten, so Bühler weiter. „Im Gesundheitswesen braucht es gelebte Sozialpartnerschaft statt Raubtierkapitalsimus.“ Dass die streikenden Kolleginnen und Kollegen sich nicht einschüchtern ließen, verdiene Res-pekt. Deshalb erführen sie bundesweit und auch aus dem europäischen Ausland viel Solidarität. „Ich kann Celenus nur dringend empfehlen, sich endlich auf eine Schlichtung einzulassen, damit sich in der Klinik wieder auf die Patienten kon-zentriert werden kann“, so Bühler. Es sei eine Schande, wenn Frauen nach Jahrzehnten hochqualifizierter und engagierter Arbeit in der Altersarmut landeten. „Im Gesundheitswesen muss es um Menschen gehen, nicht um größtmögliche Gewinne.“ Der Celenus-Mutterkonzern Orpea ist mit einer operativen Umsatzrendite von 27 Prozent in Europa (2017) hoch profitabel.
Unterstützung bekommen die Demonstrierenden aus Thüringen von streikenden Beschäftigten der Charité Physiotherapie- und Präventionszentrum GmbH (CPPZ). Die Therapeut/innen und Anmeldekräfte des Tochterunternehmens der Berliner Universitätsklinik streiken für eine Angleichung an den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD).
https://www.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++4973593e-fc6f-11e8-80e1-525400b665de
Bäh, und mal wieder ruft die Gewerkschaft zum Warnstreik:
http://www.kn-online.de/Kiel/Erster-Warnstreik-am-Uni-Klinikum-in-Kiel
Diese billige Tariffolklore ist so deprimierend wie das gesamte Verhalten von verdi angesichts des Pflegenotstands. Entweder sind sie zu doof und können es nicht, oder aber schon zu bequem, mal ihre Ärsche hochzukriegen. Kein Wunder, dass der Organisierungsgrad erbärmlich ist. Das einzige, was sie gut können, ist Wut abzuwürgen und in lahme Bahnen zu lenken. Warnstreik! Toll. Pflegebündnis! Titatoll, echt super. Politiker kommen bestimmt auch vorbei und haben ein offenes Ohr. Toll. Das ganze UKSH ist ein korrupter und verfilzter Sauhaufen. Das fängt oben an und geht bis zum Personalrat und zu den Gewerkschaftssekretären. Echt kein Bock mehr auf so eine Scheiße.