Wieder verkalkuliert. Wieder ein Griff in die öffentlichen Kassen. Corona war’s!

Diesmal nur 60 Millionen:

UKSH rechnet mit Corona-Minus von 60 Millionen Euro

Wenn Sozial- und Finanzausschuss gemeinsam mit der Führung des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und Finanzministerin tagen, dann geht es gewöhnlich um viel Geld. So auch diesmal. Anfang März hatte das UKSH noch eine Summe von 125 Millionen Euro vorausgesagt, als es um die zu erwartenden Einnahmeausfälle infolge der Corona-Krise ging. Nun beziffert Vorstandschef Jens Scholz das Minus mit 60 Millionen Euro. “Das ist eine Menge Geld, aber das Konzept, Intensivkapazitäten am UKSH vorzuhalten, war und ist richtig”, sagt Finanzministerin Monika Heinold (Grüne). Das Land hat in seinem zweiten Nachtragshaushalt Geld fürs UKSH eingeplant.

Hier wird uns nochmal die menschenverachtende Basis für den Klinikbetrieb vor Augen geführt:

UKSH-Chef Jens Scholz erklärt, die Universitätskliniken insgesamt hätten 25 Prozent der Covid-19-Fälle behandelt, also die Hauptlast getragen. Gleichzeitig ging die Zahl der “normalen”, verschiebbaren, OPs um fast 40 Prozent zurück. Das brachte dem UKSH “einen massiven Erlöseinbruch”, sagt Scholz.

Das vorderste Ziel heißt also “Erlös” und nicht “Gesundheitsversorgung”.

Effizienzrendite wackelt

Und was bedeutet das nun für die vom UKSH angestrebte Effizienzrendite? Das Prinzip also, dass sich der Neubau des Klinikums durch Einsparungen am Personal und steigende Fallzahlen von selbst trägt? Zumindest letzteres wird vor dem Hintergrund der zurückgegangenen OP-Zahlen nicht zu schaffen sein.

Es sollte klar sein, daß mit der Gesundheitsversorgung keine Rendite gemacht werden kann und auch nicht darf, wenn “Gesundheit” das Ziel sein soll. Der Begriff “Effizienzrendite” ist neoliberales Wortgeklingel und eine Propagandalüge. Von Anbeginn war klar, daß die Zahlen, die beim UKSH Um- und Ausbau genannt worden sind, nicht erreichbar sind. Es muß davon ausgegangen werden, daß damit nur Politiker beschwichtigt und zur Unterschrift unter entsprechenden Verträgen genötigt werden sollten. Das Geschäftsmodell, so scheint es, hatte die ganze Zeit mit dem Griff in die öffentlichen Kassen kalkuliert. Wenn dies nachgewiesen werden kann, bedarf es Konsequenzen. Es müssen diejenigen, die das zu verantworten haben, auch zur Verantwortung gezogen werden, sowohl auf der Seite des Klinikmagements, alsauch vor der Politik, die zu einer gewissenhafteren Prüfung solcher Zahlen verpflichtet ist.

Auch die jetzigen Zahlen sind nur vorläufige…

Die 60 Millionen Euro Minus, die jetzt im Raum stehen, sind weiterhin nur als Prognose zu verstehen.

Zitate aus einem Bericht des NDR vom 11.6.2020

 

 

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