Krankenhausstreiks in 6 Bundesländern

Streik_Babes

Verdi hat Klinikbeschäftigte in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Berlin zu Warnstreiks aufgerufen.

In diesem Zusammenhang wurden auch ein paar interessante Zahlen veröffentlicht:
Laut Verdi fehlen bundesweit 162.000 Stellen in den Krankenhäusern. Was Pflegekräfte betrifft, fehlen bundesweit 70.000.
Deshalb fordert Verdi sofort 20.000 neue Stellen und eine verbesserten Pflegeschlüssel. Während in Deutschland durchschnittlich eine Pflegekraft für 13 Patienten zuständig sei, seien es in Norwegen nur 5,4, in Amerika 5,2 und in der Schweiz 7,9. Bei Personalmangel fielen häufig als erstes die Pausen weg.

Ein paar Presseberichte zum Thema:
RBB
Kölner Stadt-Anzeiger
Hessenschau
Süddeutsche

Aktuelle Ergänzungen:

Uniklinik Düsseldorf
An der Uniklinik in Düsseldorf wird gestreikt. Rund 400 Mitarbeiter haben am Dienstag die Arbeit niedergelegt.
Im Tarifkonflikt um die beiden Tochtergesellschaften GKD (u.a. Reinigung und IT) und UKM (Handwerker, Fahrdienste, Pförtner) sei dieser Warnstreik bereits der siebte.

Augsburg
Rund 400 Beschäftigte des Augsburger Klinikums sind heute in den Warnstreik getreten. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Klinikmitarbeiter zum ganztägigen Arbeitskampf aufgerufen, weil der Vorstand des Klinikums sich nach ihren Angaben geweigert hatte, Tarifverhandlungen für Entlastung des Klinikpersonals aufzunehmen. Die Gewerkschaft fordert eine Mindestpersonalausstattung, einen Belastungsausgleich und die Verbesserung der Ausbildungsbedingungen. Durch den Streik waren nach Angaben von Verdi 13 von 32 Operationssäle geschlossen und etwa 200 von 1751 Krankenhausbetten betroffen.

Charité
Der Streik der Pflegekräfte an der Berliner Charité geht nächste Woche weiter. Europas größte Universitätsklinik war bereits in der vergangenen Woche durchgehend bestreikt worden. Die Leitung musste deshalb einen Teil der planbaren Operationen absagen, auch einige Stationen waren geschlossen.
Gießen
Streik am Uniklinikum

Protestzug für mehr Personal


Ein gellendes Pfeifkonzert schallt über den Seltersweg. Die Passanten bleiben stehen und recken die Hälse. Vom Elefantenklo her nähert sich eine grün schimmernde Masse. Es sind rund 700 in OP-Kittel gehüllte Mitarbeiter des Uniklinikums Gießen/Marburg. Die vorwiegend jungen Menschen sorgen mit Trillerpfeifen im Mund und Plakaten in der Hand für Aufsehen. Auf einem der Banner ist »The Working Dead« zu lesen, eine Anspielung auf de US-Erfolgsserie »The Walking Dead«. Passend dazu haben einige Demonstranten ihre Gesichter mit Schminke in Zombiefratzen verwandelt.

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