Proteste

Proteste gegen Pflegenotstand

Allein Schleswig-Holstein fehlen über 4000 Pflegekräfte. Situation spitzt sich weiter zu

Gegen den Pflegenotstand in Krankenhäusern und Pflegeheimen in Schleswig-Holstein haben rund 600 Pflegekräfte am Donnerstag in Lübeck und Kiel demonstriert. Zurzeit hätten Pflegekräfte allein in Schleswig-Holstein 1,2 Millionen Überstunden angesammelt, es gebe einen Bedarf im Norden von 4000 zusätzlichen Stellen und bundesweit von 162.000, sagte Verdi-Fachbereichsleiter Steffen Kühhirt. Verdi hatte am Internationalen Tag der Pflege den Aktionstag “für mehr Personal und Entlastung in Krankenhäusern und Altenpflege” ausgerufen – mit Protesten auch in Schwerin und Rostock. Insgesamt demonstrierten laut Verdi mehr als 1000 Pflegekräfte.

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KN Artikel über Angriffe auf UKSH Personal

Das alles macht den aufreibenden Dienst schon schwer genug. Dass nun aber auch noch Unberechtigte nachts und in aller Frühe in Kliniken ihr Unwesen treiben, ist dem Personal nicht auch noch zuzumuten. Nachvollziehbar, dass es sich nicht auf den Sicherheitsdienst verlassen will, der nun mal nicht alle Neben- und Notausgänge auf dem unübersichtlichen Gelände gleichzeitig überwachen kann. Verständlich also, dass das Klinikpersonal seine Pförtner wieder haben möchte – als Kontrolle im Haus, als tatkräftige Hilfe in bedrohlichen Situationen, als Abschreckung. Denn jeder potenzielle Täter müsste damit rechnen, dass er nur bis zur Pforte kommt.

Andererseits ist es auch nachvollziehbar, wenn Kliniken keine Hochsicherheitstrakte sein wollen. Dass Angehörige fast zu jeder Zeit ihre Kranken besuchen können, ist eine Errungenschaft. Aber nachts und angesichts von Minimalbesetzungen auf Stationen sollte die Sicherheit schwerer wiegen. Doch die Pforten werden kaum besetzt werden – die schwarze Null als oberstes Ziel des Klinikvorstands wird es verhindern.

KN Kommentar vom 3.3.2016